Unplanbar planbar oder planbar unplanbar: Das kann an die Nieren gehen
Das letzte Jahr – und ja, wir leben bald ein Jahr mit dem Virus – hat viele neue Herausforderungen gebracht. Eines ist sicher, dass vieles nicht mehr so geplant werden kann, wie wir es bislang gewohnt waren. Der Besuch bei der Freundin/dem Freund oder die Jahresurlaubsliste in den Abteilungen, das Präsenz-Seminar, die lange angesetzte Weiterbildung oder der Kundenbesuch vor Ort. Ganz zu schweigen von (runden) Geburtstagen, Hochzeiten oder Familienfeiern generell: Es ist nicht mehr planbar! Bislang war vieles in einem Terminkalender festgelegt und die Dinge nach Datum und Zeiten einzutragen, gibt einem das Gefühl von Kontrolle und Sicherheit. Aber jetzt? Wie geht man damit um, wenn die Kontrolle über vieles, was einem eine Perspektive und einen Halt gegeben hat, wegfällt? Das kann ordentlich Stress machen und an die Nieren gehen…
Gönnen Sie Ihren Nieren eine besondere Zuwendung
In meinen Beratungen ist neben dem reinen sprachlichen Miteinander der Körper – meiner und der meines Gegenübers – eine wichtige Resonanz. Ein wichtiges Organ, dass uns sehr gut helfen kann, wieder mehr im Einklang zu kommen sind die Nieren und ganz wichtig, die Nebennieren, die oberhalb der Niere sitzen und bei Stress Adrenalin und Cortisol ausschütten. Gerade jetzt, wo wir häufig Dinge, die uns wertvoll und wichtig sind, zeitlich verändern müssen, können die Nieren bzw. die Nebennieren, die eine wichtige Funktion hinsichtlich der inneren Balance übernehmen, in Stress geraten. Die Nieren sind die Grundlage für Vitalität und Stärke, weil all die Energie – auch für andere Organe im Körper – aus ihnen entspringt. Noch ein Grund diesen beiden paarweise vorkommenden Organen mehr Beachtung und Bedeutung für den Gesamtkörper zu schenken.
Wellnessübung für die Nieren
Damit die Nieren gut arbeiten können ist bekanntermaßen Wasser eine der wichtigsten Zuwendungen für die gute Funktion dieses Organs. Ohne Wasser können die Nieren nicht durchgespült werden und der Körper kann nicht ausreichend entgiften. Das ist die eine Seite! Die andere Möglichkeit ist, mit Ihren Nieren in Kontakt zu treten. Das geht folgendermaßen und man kann das auch alleine probieren:
- Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl, aufrecht, die Füße gut verankert auf dem Boden. Schauen Sie, dass Ihre Gesäßmuskeln einen guten Kontakt zur Auflagefläche haben.
- Legen Sie Ihre Hände links und rechts hinten oberhalb der Gesäßmuskeln (am besten leicht gewärmt) direkt auf die Haut oder auch auf die Kleidung. Verweilen sie auf beiden Seiten mit Ihren Händen und fühlen Sie sich in Ihre Hände ein und atmen Sie quasi in Ihre Nieren hinein.
- Dann legen Sie beide Hände vorne unterhalb des Zwergfells wieder links und rechts auf. Auch hier verweilen Sie eine Weile – im Idealfall spüren Sie noch die Wärme der Hände, die Sie zuvor hinten aufgelegt haben. Auch hier ist es wichtig, in die Region hinein zu atmen.
- Legen Sie Ihre Hände dann in den Schoß und spüren Sie nach.
Was haben Sie erlebt?
Im Idealfall konnten Sie eine wohltuende Müdigkeit spüren, die zu intensivem Gähnen geführt hat. So stark, dass ev. ihre Augen angefangen haben zu tränen. Diese tiefe Müdigkeit steckt ev. in Ihnen und durch die kleine Übung hatte sie Raum und Zeit sich zu zeigen. Vielleicht haben Ihre Gedanken im Kopf auch aufgehört und Sie hatten das Gefühl einer tiefen Gedankenpause! Glückwunsch, dann haben Sie sich gut entspannen können.
Falls das nicht gleich funktioniert, versuchen Sie es wieder – es braucht etwas Geduld mit den Nieren in Kontakt zu kommen! Oder Sie brauchen eine Anleitung von Außen, um besser mit sich selbst in Verbindung treten zu können.
Sie können die Übung auch erst auf der linken, dann auf der rechten Seite machen. Eventuell merken Sie einen Unterschied von Seite zu Seite. Natürlich ist es leichter, wenn die Übung mit Hilfe einer äußeren Anleitung erfolgen kann, aber die Selbstberührung alleine kann schon helfen, wieder besser mit sich in Einklang zu kommen. Auch dies ist eine Folge der langen Isolation, die einige Menschen durch die Kontaktregelungen erfahren haben. Fakt ist, dass manche quasi seit knapp einem Jahr keinen Körperkontakt mehr haben. Dies kann dazu führen, dass man den Kontakt zu sich selbst verliert und mehr und mehr aus dem Gleichgewicht kommt.
Zum guten Schluss
Die vergangenen 12 Monate sind und waren besonders. Wir sind aus vielem gewohnten und geplanten herauskatapultiert worden und sind immer noch gefordert, schnell und flexibel uns den äußeren Anforderungen anzupassen. Umso wichtiger ist es, sich selbst etwas Gutes zu gönnen – es kostet wenig, wieder mehr und mehr mit sich selbst in Kontakt zu kommen, wenn Außenkontakte gerade fehlen. Freuen wir uns auf hellere und buntere Tage im Außen, die auch Balsam für Körper und Seele sind. Auch wenn geplante Urlaube erst mal gestrichen sind, so kann der eigene Körper eine wichtige Ressource für das Wohlbefinden sein.