Behalten Sie Ihre persönlichen Kontakte im Auge: Auftanken für Körper und Seele
Die Begegnung mit Menschen ist oft mit vielen Dingen verbunden, die einem gut tun:
- miteinander lachen,
- etwas erzählen,
- zuhören,
- interessante Neuigkeiten austauschen.
Besonders im Kontakt mit positiv zugewandten Menschen geht es uns eindeutig besser. Ist dieser Kontakt eingeschränkt oder haben wir nicht genug davon – wie teilweise jetzt – dann können wir leichter in Stress geraten, deprimiert oder einzelgängerisch werden. Warum ist das so? Weil wir im Nervensystem einen Teil haben, der sich das Soziale Engagement-System nennt. Fehlende Kontakte erzeugen Stress, weil der Körper durch das fehlende In-Kontakt-sein nicht in die Entspannung kommt: man verliert den Kontakt zu sich selbst. Gute Beziehungen können den Körper entspannen, Störungen der inneren Organe reduzieren, psychische Probleme vermeiden, Herz /Lungenprobleme verhindern und vor allem das Immunsystem stärken, das gerade besonders herausgefordert wird.
Gute Kontakte schaffen Ruhe und Entspannung
Auch wenn es sonst im täglichen Leben nicht mehr um das schiere Überleben geht, reagiert unser vegetatives Nervensystem jetzt verstärkt nach dem alten Muster unserer Vorfahren. Es versucht ständig, Anzeichen für Sicherheit oder Gefahren in unserem Alltag zu erkennen, um darauf zu reagieren. Gerade jetzt sind einige Menschen durch veränderte Lebensabläufe in ihrem Sicherheitsgefühl stark irritiert und geraten in Stress.
Was helfen kann, ist jetzt in Kontakt zu gehen: Raus aus dem inneren Kreislauf! Auch jetzt, mit allen Einschränkungen um uns rum, haben wir die Möglichkeit, zu kommunizieren: Die Verkäuferin an der Kasse, der Spaziergänger auf dem täglichen Weg, die Nachbarin im Haus, der Angestellte an der Tankstelle: Immer besteht die Möglichkeit, sich auszutauschen, ein echtes Gesicht zu zeigen – auch mit Maske. Sich über die Augen zu zeigen. Oder die Veränderungen beim Gegenüber genauer zu hören und die Gestik wahrzunehmen. Das ist dann wirklicher Kontakt und gibt gerade mehr Energie als ein Informationsaustausch via email oder andere Social Media.
Wir können uns selbst regulieren
Im Umgang mit Menschen, die ausgeglichen sind, können wir auf eine natürliche und gute Art unseren Stress runter regulieren. Bei einem Problem, z.B. fehlender Kontakt durch Homeoffice hilft es vielleicht schon, einen Kollegen oder eine Freundin anzusprechen. Vielleicht schaffen wir es sogar, ihn für einen Spaziergang oder sie zum Joggen zu begeistern. Plaudereien, Alltagsgesprächen und unkomplizierte Geselligkeit helfen uns jetzt noch mehr als sonst. Sozialer Umgang steuert unser Nervensystem und reduziert unseren Stress.
Stanley Rosenberg schreibt in seinem Buch über den „Selbstheilungsnerv“: „Wir leben in einer Welt, in der sich in uns und um uns herum ständig alles verändert. Unser Überleben, unser Wohlbefinden und unser Glück ist auf ein flexibles autonomes Nervensystem angewiesen, das uns steuert, damit wir auf Veränderungen in unserer Umgebung und in unserem eigenen Organismus entsprechend reagieren können.“
Schauen Sie also, dass Sie ihrem Nervensystem Kontakt und Kommunikation bieten – so erhalten Sie sich gesund!
Wie lernt man das nun?
Wer mehr über das gute Regulieren des Nervensystems lernen möchte, kann sich im Buch von Stanley Rosenberg vertiefen oder meinen Workshop in 2021 besuchen:
Stanley Rosenberg: Der Selbstheilungsnerv. So bringt der Vagus-Nerv Psyche und Körper ins Gleichgewicht – Mit 8 einfachen Übungen. 1. Oktober 2018, 9. Auflage 2020, ©VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg
Ab Januar biete ich eine dreiteilige Workshopreihe zu diesem Thema an mit vielen Übungen – auch aus dem Somatic Experiencing ©. Regulation des Nervensystems