Lebensthemen

Rauhnächte: die magische Phase des Übergangs

Wie Sie diese Zeit für sich nutzen können

Ich liebe diese Zeit zwischen dem noch laufenden Jahr und den ersten frischen Tagen im Neuen Jahr, die auch Rauhnächte genannt werden!

Es ist eine Zeit zum:

  • Reflektieren,
  • Rituale ausprobieren,
  • wichtig: Ausruhen

Just in diesen Tagen fiel mir das Buch „Das Wunder der Rauhnächte“ in die Hände, dass mit vielen guten Anregungen diese Zeit zu einer besonderen Zeit werden lässt. Vier Nächte gehören zu den „wirklichen“ Rauhnächten: der 21. Dezember, die Christnacht (24. Dezember), Silvester und die Nacht vom 5. auf den 6. Januar (die Nacht der Heiligen Drei Könige). Es ist eine Zeit, die wie es Valentin Kirschgruber so schön beschreibt:„Und diese Zeit, die weder zum alten noch zum neuen Jahr gehört, bleibt immer ein ganzes Stück unfassbar.“ Und er ergänzt, dass es eine Zeit ist, wo man:„Weniger denken, mehr fühlen, spüren und erahnen“ sollte.

Reflektieren: Erkenntnisse über sich selbst gewinnen

Vielleicht haben Sie wenig vor, endlich mal keinen vollgepackten Terminkalender und können ruhig in den Tag hinein „trödeln“? Die Rauhnächte sind ideal dafür, denn sie sind „die Zeit außerhalb der Zeit,“ weil sie weder den Gesetzen der Sonne noch der des Mondes unterworfen sind, so beschreibt es Kirschgruber. Dann ist vielleicht Zeit eine Bilanz zu ziehen und sich mit den folgenden Fragen beim Schein einer Kerze zu beschäftigen, die der Autor so schön formuliert:

  • Warum bin ich hier?
  • Welche Aufgabe muss ich erledigen, die außer mir niemand anderer erledigen kann?

In dieser Zeit der Ruhe fällt es vielleicht leichter diese Fragen zu beantworten, denn der normale Lärm im Außen durch Verkehr und Medien wird leiser und es gelingt leichter einen Blick nach innen zu wenden. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert!

Rituale: bewusstes Abschied nehme

m Buch von Valentin Kirschgruber sind viele schöne kleine und größere Rituale oder Bräuche beschrieben, die gut in die Rauhnächte passen. Allesamt haben sie einen Bezug zu alten Zeiten und dienen dazu, sich von etwas zu verabschieden, etwas in sich zu besänftigen oder ein Zeichen für Neues zu setzen. Ein Ritual, das mir besonders gut gefallen hat, war der „Abschied im Feuer“.

Dazu brauchen Sie drei Notizzettel, Streichhölzer und eine Schale für das Verbrennen der aufgeschriebenen Gedanken. Die Frage, die Sie sich stellen können wäre z.B.:

  • Was möchte ich aus dem Jahr 2020 loslassen?
  • Was möchte ich endgültig verabschieden?

Suchen Sie sich dafür einen ruhigen Platz, zünden Sie eine Kerze an und blicken Sie mit Besonnenheit in ihr Licht und gehen dabei das Jahr 2020 im Geiste durch. Vielleicht kommen ganz spontan Gedanken – vielleicht müssen Sie etwas länger forschen. Auf jeden Fall schreiben Sie danach drei Dinge auf, die Sie an das Feuer übergeben möchten. Wichtig ist, dass Sie so konkret wie möglich das beschreiben, was sie loswerden möchten. Z.B. „Unzufriedenheit“ – danach legen Sie die drei Zettel in die Schale, zünden das Papier an und schauen zu, wie das Feuer Ihre Gedanken erfasst. Bewusstes Hinschauen, mit Ruhe und vielleicht wiederholen Sie die Worte, die Sie in das Feuer gegeben haben mit dem Zusatz: „Ich lasse meine … los“. Nehmen Sie sich danach noch etwas Zeit, schließen Sie ihre Augen, um dieses Ritual abzuschließen.

Ausruhen und dann: Zeit für Neues

Irgendwann ist die Zeit der Rauhnächte vorbei – im Buch von Kirschgruber enden sie mit dem Übergang zur Nacht der Heiligen Drei Könige. Dann geht es mit neuer Energie ins Jahr 2021. Vielleicht konnten Sie in diesen Tagen durch viel Ausruhen etwas mehr bei sich ankommen, um den Anforderungen des neuen Jahres gut zu begegnen. Wir wissen alle, dass neue Herausforderungen kommen. Dafür sind wir auch hier. Darum ist es wichtig, in den Rauhnächten inne zu halten und auf das zu schauen, was war, um dann bewusst Platz für Neues zu schaffen.

Ich wünsche Ihnen einen gesunden Übergang ins Jahr 2021 und viele gute Erkenntnisse aus einem sehr ungewöhnlichen Jahr, dass noch mal mehr gezeigt hat, wie flexibel wir sein müssen, um Gewohntes los zu lassen und sich teilweise auf Wesentliches zu konzentrieren.

Zum Vertiefen:

Valentin Kirschgruber: Das Wunder der Rauhnächte. Märchen, Bräuche und Rituale für die innere Einkehr. Kailash 2013

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