Zwischen den Jahren: Zwischenzeit

Weihnachten ist vorbei – Neujahr steht vor der Tür. Es ist eine Zeit zum Durchatmen. Das Neue Jahr wartet bereits hinter der Tür, das Alte ist noch stark im Bewusstsein. Für viele Menschen ist es eine gute Möglichkeit, mal Innezuhalten und sich zu fragen: was war gut, aber was möchte ich auch ändern im neuen Jahr?

Für einige ist diese Zeit zwischen den Jahren keine gute Zeit. Es ist eine Zeit der Dunkelheit, die manche drückt. Es entsteht Stille oder vielleicht auch Leere. Aber es gibt in dieser dunklen Zeit auch Momente, wo vielleicht eine Kerze helfen kann, sich zu besinnen und das Wesentliche sichtbar zu machen. Was waren die Früchte des letzten Jahres? Was hat mir wirklich Freude gemacht? Und vielleicht ist es auch an der Zeit, mit anderen zu reden, Kritik anzunehmen, eigene Fehler auszumerzen oder einfach nur zuzuhören.

Oder diese Zeit dient dazu nur Zeit für sich selbst zu haben. Machen wir es doch einfach wie die Katzen, die einfach daliegen – manche 16 Stunden am Tag. Verschlafen sie den Tag? Nein, sie tun es, weil sie dadurch unauffälliger sind und weil sie weniger Energie verbrauchen. Oder sie genießen einfach die Stille und ruhen aus. Mal alles liegen zu lassen oder alle Fünfe grade lassen – buchstäblich indem man alle Finger seiner Hand gerade lässt. Das ist auch eine Möglichkeit mit der Zeit zwischen den Jahren umzugehen.

Natur verstehen

Diese Zwischenzeit kann auch dazu dienen, sich Zeit zu nehmen, die Natur zu verstehen. Es ist Winter, die Natur ruht sich aus. Ein passendes Zitat von Albert Camus hat es auf den Punkt gebracht: „In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.“ Zwischenzeit – ich weiß es ist Winter, aber ich ahne bereits den Frühling. Jetzt ruhe ich aus, das braucht der Mensch genauso wie die Natur, um sich wieder neu zu entfalten.

In diesem Sinne wünsche ich Dir/Ihnen eine gute Zwischenzeit und einen gesunden Start ins Jahr 2017.

Ihre Susanne Kucklei

PS: Ein Gedicht von meinem Schreibfreund Jürgen Schwarz aus Momente: Gedichtesammlung, ISBN: 978-3-7418-3565-0

DAS NEUE JAHR

Das Neue Jahr steht vor deiner Tür,
es kam mit Pauken und Trompeten,
sei höflich, bitt es freundlich rein,
es kommt nicht so zu jedem.
Bewirte es herzlich mit Wünschen,
Vorsätzen und deinen kühnen Gedanken,
es ist dir dann auch mild gestimmt.

Es weist dich dann in keine Schranken,
nimm das Positive stets freudig auf,
horte es in deinem bangen Herzen,
dann werden Krankheit und Pein recht klein,
und flugs verschwinden viele Schmerzen,
auf die Dauer gewinnst du es auch lieb,
das ist für dich Dein größter Sieg.

Jürgen Schwarz