
Freiheit, die ich meine 🌿
An einem herbstlichen Wochenende besuchte ich die Paulskirche in Frankfurt – einem Ort, der wie kaum ein anderer für Demokratie und unsere gemeinsame Geschichte steht.
In meinen Begleitungen, die ich Menschen aller Altersgruppen (von 10 bis 90 Jahren) und Geschlechter anbiete, geht es immer wieder um Freiheit – die innere wie auch die äußere. Sie (wieder) zu erlangen oder zu bewahren, ist oft ein zentrales Ziel.
Manchmal ist es den Menschen im Erstgespräch gar nicht so deutlich bewusst. Der Blick geht zum Fenster, im Körper breitet sich ein Gefühl von Weite aus – und manchmal entsteht daraus ganz von selbst ein leises Wort: Freiheit. Das sind dann magische Momente!
Freiheit ist kein Selbstläufer
Sie wird geprägt – und manchmal stark begrenzt – durch unsere Erziehung, unsere Glaubens- oder Überlebensmuster, festgelegte Körperhaltungen (Charakterstrukturen) oder Zwänge, die sich im Laufe des Lebens entwickelt haben. Auch die Loyalität zur Ursprungsfamilie kann viel Einschränkung für die eigene Freiheit bedeuten. All das kann uns innerlich festhalten, selbst wenn wir äußerlich frei sind.
Dami Charf beschreibt es wie folgt: „Verkörperte Erfahrungen und Gefühle sind etwas vollkommen anderes als die Körpersprache. Die Haltung oder Charakterstruktur ist etwas Permanentes, es ist der Ausdruck unserer Persönlichkeit. Es ist das, woran wir Freunde schon aus der Ferne erkennen, die Art und Weise, wie wir gehen, stehen und wie unser Körper in der Welt ist.„
Wenn diese Körpersprache für den Menschen allerdings nicht wohltuend ist, wie ein zusammengebissener Gaumen, der ständig gespannte Rücken oder viele weitere psychosomatische Begleiterscheinungen, dann ist diese innere Freiheit deutlich eingeschränkt. Sie ist körperlich zurückgehalten.
Körperliche Wahrnehmung
Wirkliche innere Freiheit entsteht, wenn wir beginnen, diese Muster zu erkennen und behutsam zu lösen – durch Körperpsychotherapie. Worte sind hierbei oft nicht nötig. Ein Blick, eine Bewegung, ein tiefes Seufzen – dies kann lösend sein für das, was lange im Inneren gehalten wurde. Nicht sichtbar werden durfte. Dann entsteht innere Freiheit.
Zusätzlich braucht es natürlich ein Umfeld, das von äußerer Freiheit und demokratischen Werten getragen wird.
Und deswegen hat mich der Besuch in der Paulskirche auch tief berührt.
Ein Ort, der uns erinnert: Nichts ist selbstverständlich.
Es lohnt sich, diese Orte aufzusuchen – um zu spüren, woher wir kommen und was wir bewahren wollen. Innerlich und äußerlich🙏

