Wollte, könnte, sollte – wie der Konjunktiv uns ausbremst
Wollte, könnte, sollte oder müsste – was wirklich dahinter steckt, wenn gesetzte Ziele und Wünsche nicht umgesetzt werden Willkommen im Konjunktiv, hier könnte alles so schön sein. Der Konjunktiv – diese scheinbar harmlose grammatikalische Form – ist mehr als nur ein Stilmittel der deutschen Sprache. Hier dient es dazu, wenn man mögliche und unmögliche Dinge sprachlich darstellen möchte. Er ist aber auch ein Symbol für die Art und Weise, wie Träume und Wünsche in eine Scheinwelt verbannt werden und – nicht umsetzt werden. Würde, könnte, sollte oder müsste – diese Worte markieren häufig die Grenze zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Aber warum behindert uns dies, das zu tun, was wir wirklich wollen? Und welche Rolle…
Toxische Scham: Ein lähmendes Gefühl und wie wir damit umgehen können
Was ist Dir das menschlichste? Jemand Scham ersparen. (Friedrich Nietzsche) Scham – ein unangenehmes Gefühl, das viele von uns zu vermeiden suchen. Doch ist Scham wirklich so negativ, wie sie oft empfunden wird? Tatsächlich kann eine gesunde Scham hilfreich sein: Sie erinnert uns daran, unsere Werte zu reflektieren und unser Verhalten anzupassen. Scham zeigt uns, wenn Grenzen überschritten wurden, und bewahrt unsere Würde – vorausgesetzt, wir nehmen sie rechtzeitig wahr und nutzen sie konstruktiv. Die zwei Gesichter der Scham Nicht jede Scham ist jedoch gesund. Im Gegensatz zur natürlichen Scham, die uns schützt, wirkt toxische Scham zerstörerisch. Sie greift unseren Selbstwert an und vermittelt das schmerzhafte Gefühl, fehlerhaft oder „nicht…
Vertrauen ist gut – Kontrolle ist noch besser?
Ich traue mich, mich zu zeigen, denn ich vertraue darauf, dass nichts im Außen passiert Wir reden von Vertrauen schenken, Vertrauen entwickeln und Vertrauen aufbauen – sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Kontext. Vertrauen ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten Erfolgskriterien für gute Zusammenarbeit. Das bedeutet, gute und erfolgreiche Beziehungen basieren auf Vertrauen. Und nun? Wie aber entwickelt sich Vertrauen? Darüber wird wenig geschrieben. Das Geheimnis lautet: Die Grundlage für Vertrauen wird in ganz frühen Jahren angelegt. Und zwar durch direktes körperliches Erleben im Zusammenspiel mit unseren Bezugspersonen. Wie sich Vertrauen auf der Körperebene entwickelt und dann für ein Leben lang zur Verfügung steht, beschreibe ich in diesem…
Wenn Eltern (Mutter oder Vater) für immer gehen …
… dann steht Trauern an – Es kann einen großen Einschnitt im Leben bedeuten, wenn Mutter oder Vater sterben. Die Gefühle, die aufkommen, sind besonders. Nicht zu vergleichen mit vorherigen Trauerprozessen, denn es geht etwas verloren, was uns zu dem hat werden lassen, der oder die man ist. In meinem Blogartikel zeige ich auf, was das besondere dabei ist, was jetzt – auch körperlich – besonders wichtig ist und wie sich das Leben durch den Tod der Eltern verändern kann. Der eigene Prozess Ich habe vor kurzem meinen (biologischen) Vater verloren. Er ist still und unbeachtet – ohne familiäre Begleitung – aus dem Leben geschieden. Ich habe eher durch Zufall…
Bin ich hier sicher?
„Wir investieren mehr Energie darin, mit Bedrohungen fertig zu werden, als zu erkennen, was unser Nervensystem braucht, um sich sicher zu fühlen.“ Stephan Porges Unbewusst stellen wir uns in jeder Situation immer wieder dieselbe Frage: Bin ich hier sicher? Warum Sicherheit so entscheidend für unser Leben ist, warum wir Menschen beständig danach suchen und wie ein tieferes Verständnis unseres Nervensystems dabei helfen kann, ein stabileres Sicherheitsgefühl zu entwickeln. Dies möchte ich in diesem Artikel näherbringen. Außerdem biete ich Lösungswege, um Momente der Sicherheit bewusster wahrzunehmen — ein erster Schritt zu mehr Wohlbefinden. Die Suche nach Verbundenheit Von Geburt an suchen wir nach Verbindung. Sie ist unser erster Anker für innere…
Somatic Experiencing (SE)® – der Körper kennt die Antwort
„Trauma entsteht (somit) nicht durch das Ereignis, sondern durch eine unvollständige, nicht abgeschlossene Reaktion des Nervensystems.“ Peter Levine Somatic Experiencing (SE) ® ist eine körperorientierte Methode, um traumatischen Stress zu lösen. Fast jede/r hat das schon mal erlebt. Traumatischer Stress entsteht dann, wenn wir durch ein Ereignis überwältigt werden und Kampf- oder Fluchtreaktionen als Überlebensenergie nicht eingesetzt werden konnten. Oder kurz gesagt, es wird ein: „Ich kann nicht“ Zustand erreicht. Diese Energie bleibt dann im Körper „stecken“ – genaugenommen im Nervensystem. Das Nervensystem verbleibt in einem Alarmzustand und zeigt körperliche Symptome, wie: Angst, Wut, Unruhe, Muskelanspannungen, Schlafstörungen, emotionale Schwankungen und vieles mehr. Warum hilft Somatic Experiencing (SE) ®? Das Besondere ist, dass ein traumatisches Ereignis…
Autonomie: wie viel davon ist gut?
… besonders jetzt! Oder: Wie entwickelt sich gesunde Autonomie? In diesen Tagen ist das Thema Autonomie zwar wortwörtlich nicht so ausgesprochen, aber in der Entscheidung über das Impfen oder eben nicht, verbirgt sich viel zu diesem Thema! Folge ich meinem Willen oder wem folge ich eigentlich? Möchte ich meine Autonomie wahren, indem ich meine Entscheidung vor mir selbst erkläre oder wie komme ich überhaupt zu einer Entscheidung? Wie entwickelt sich Autonomie? Das Wort Autonomie bezeichnet u.a. die Selbstständigkeit oder einen Zustand der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit (Souveränität), Selbstverwaltung oder Entscheidungs- bzw. Handlungsfreiheit. Ihr Gegenteil ist die Heteronomie, d.h. die Fremdbestimmung. Und da wären wir wieder beim Impfen… Die wichtigste Phase, in der…
Überlebensstrategien: Wie wir werden was wir sind
Überlebensstrategien als Hindernis für ein erfülltes Leben Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Sie in bestimmten Situationen immer wieder auf dieselben Verhaltensweisen zurückgreifen? Oder warum Sie in wiederkehrenden Herausforderungen oft wenig erfolgreich sind, weil der Kontakt mit anderen Menschen misslingt? Die Antwort liegt in den Strategien und Selbstbildern, die wir im Laufe unseres Lebens entwickelt haben. Meist unbewusst wenden wir sie immer wieder an – einfach, weil wir es nicht anders kennen. Doch nicht selten erweisen sich diese Verhaltensmuster als hinderlich. Sie halten uns in bekannten, oft destruktiven Kreisläufen gefangen. Die gute Nachricht: Was uns heute blockiert, kann sich verändern. Denn diese Strategien sind nicht angeboren – sie entstanden…