Körper und Seele

Achtsamkeitsübung zu den Lebensphasen

Achtsamkeit schafft sukzessive die Möglichkeit, unterscheiden zu lernen, was mir gut tut und was mich (be-)hindert. Achtsamkeit ermöglicht durch das Lenken von Aufmerksamkeit Klarheit über sich selbst zu gewinnen. Achtsamkeitsmeditation kann Menschen helfen, besser mit Stress, Angst und Krankheiten umgehen zu können. Lesen Sie die folgende Übung zu den Lebensphasen für sich selbst und gewinnen Sie einen wohlwollenden Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft.

Lesen Sie sie langsam und machen Sie nach jedem Abschnitt eine Pause oder noch besser, lassen Sie sich den Text langsam vorlesen.

Willkommen zur Meditation über das Mitgefühl in den Lebensphasen. Die Lebensphasen sind die einzelnen Lebensabschnitte in einem Gesamtleben: Säuglingsphase, Kindheit, Pubertät, frühes Erwachsenenalter, mittleres, spätes Erwachsenenalter und das Alter. Jede Phase hat ihren besonderen Wert.

Diese Meditation ermöglicht es Dir, tief mit Dir selbst in Kontakt zu kommen und Dir selbst etwas Gutes zu tun für die Dinge, die Du in den verschiedenen Lebensphasen gebraucht hättest. Die Lebensmitte ist eine Phase, die es ermöglicht, einen intensiven Rückblick zu nehmen, um Kraft für die zukünftigen Phasen zu bekommen. Das setzt voraus, dass wir die Bilder, die wir aus der Vergangenheit haben, verändern können, wenn sie beispielsweise nicht wohltuend waren. Mit einem neuen wohltuenden Blick auf die Vergangenheit bekommen wir die Kraft für die Zukunft. 

Es ist eine Einladung in eine Mitgefühlsübung zu deinen verschieden Ichs in den jeweiligen Lebensphasen.

Sitze dabei würdevoll aufrecht und unerschütterlich  – wie ein Berg – aber versteife Dich dabei nicht.

Lasse alle Erfahrungen zu, die im Geist und Körper auftauchen. Ohne sie zu bewerten.
Es geht nicht darum, irgendwo hinzugelangen – sondern ganz hier zu sein, wo Du gerade bist. Jetzt – hier.

Spüre Deinen Atem in der Tiefe deines Bauches. In der Mitte deines Körpers. Stelle Dir dann vor, dass du durch Deinen Scheitel Licht ein atmest und dass das Licht durch den Körper strömt und den Körper durch die Fusssohlen wieder verlässt, so dass sich nach und nach ein Kreis aus Licht um Dich herum bildet…

Und wenn sich um Dich herum ein genügend großer Lichtkreis gebildet hat, dann lade nach und nach jüngere Ichs von Dir selbst in diesen Kreis ein.

Beginne damit, die Person, die Du im Alter zwischen 18 und 20 Jahren warst, einzuladen, in den Kreis einzutreten. Und wenn sie da ist, begrüße sie mit Achtung und wenn es möglich ist, mit Liebe.

Sage diesem jüngeren Ich alles, was Du damals, als Du in diesem Alter warst, gerne gehört hättest über das Erwachsenwerden. Alle die Dinge, die Dir damals geholfen hätten, die sage dir jetzt selbst. Die Dinge, die es Dir leichter gemacht hätten, erwachsen zu werden, die Dir damals gut getan hätten.
Bleibe eine Weile bei dieser Beobachtung.

Als nächstes lade das Mädchen oder den Jungen ein, der Du mit 12 oder 13 Jahren gewesen bist. Und bitte es in den Kreis und begrüße sie mit Respekt und wenn möglich, mit Liebe. Und erzähle diesem Mädchen oder dem Jungen alles, was du damals gerne über das Frauwerden bzw. das Mannwerden gehört hättest, alles, was es Dir heute leichter gemacht hätte auf dem Weg zur Frau oder zum Mann.
Bleibe eine Weile bei dieser Beobachtung.

Und als nächstes lade das sechs- bis siebenjährige Kind in den Kreis ein. Und wieder begrüße es mit Achtung und wenn, möglich, mit Liebe. Sage ihm, dass Du Dich an der Fähigkeit, Intuition und dem Verstand, den es aufbringt, erfreust.
Bleibe eine Weile bei dieser Beobachtung.

Und dann stelle Dir vor, dass das Neugeborene, dass Du einmal warst von einer Lichtgestalt in den Kreis gebracht wird. Und begrüße dieses Neugeborene mit großer Achtung und wenn möglich, mit Liebe. Danke ihm dafür, was es auf sich genommen hat, um hier auf die Welt zu kommen. Bleibe eine Weile bei dieser Beobachtung.

Und nun stelle Dir die Person vor, die Du im Alter sein wirst, und lade sie ein in diesen Lichtkreis und gebe ihr die Wärme und das Licht aus deinem Herzen.
Bleibe eine Weile bei dieser Beobachtung.

Und zum Schluss lade die Person ein, die dir besonders bedürftig erscheint. Egal welches Alter. Vielleicht die Person, die Du gestern warst oder vielleicht die Person, die Du morgen bist. Vielleicht das Kind, dass Du warst. Wähle irgendein Ich aus, einen Zustand aus, bei dem Du denkst, da war ich besonders hilfsbedürftig und gebe diesem andern Ich die Wärme und das Leuchten aus deinem Herzen.
Bleibe eine Weile bei dieser Beobachtung.

Und dann bekräftige für dich: ich bin voll Wärme und Mitgefühl für mich selbst und ich vertraue darauf, dass mir diese Fähigkeit immer zur Verfügung steht, wenn ich will – jetzt und in Zukunft.

Komme dann mit Deiner vollen Aufmerksamkeit zurück in den Raum in dem Alter, in dem Du jetzt bist.

Gut ist es, Deine Gedanken danach aufzuschreiben oder Dich mit einer vertrauten Person auszutauschen.
Die Übung entstammt in Teilen dem Buch „Feuer in der Seele“ von Joan Borysenke (1993)

Herzliche Grüße

Ihre Susanne Kucklei

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