Die Autonomie eines Kindes
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Autonomie: wie viel davon ist gut?

… besonders jetzt!
Oder: Wie entwickelt sich gesunde Autonomie?

In diesen Tagen ist das Thema Autonomie zwar wortwörtlich nicht so ausgesprochen, aber in der Entscheidung über das Impfen oder eben nicht, verbirgt sich viel zu diesem Thema! Folge ich meinem Willen oder wem folge ich eigentlich? Möchte ich meine Autonomie wahren, indem ich meine Entscheidung vor mir selbst erkläre oder wie komme ich überhaupt zu einer Entscheidung?

Wie entwickelt sich Autonomie?

Das Wort Autonomie bezeichnet u.a. die Selbstständigkeit oder einen Zustand der Selbstbestimmung, Unabhängigkeit (Souveränität), Selbstverwaltung oder Entscheidungs- bzw. Handlungsfreiheit. Ihr Gegenteil ist die Heteronomie, d.h. die Fremdbestimmung. Und da wären wir wieder beim Impfen…

Die wichtigste Phase, in der sich eine gesunde Autonomie entwickeln kann, wird sehr früh angelegt. Zwischen dem 1,5. und 4. Lebensjahr wird Form und Auswirkung von Autonomie durch unsere Bezugspersonen erstmalig maßgeblich geprägt. Wird ein Kind gebrochen oder eben nicht und bleibt es auf der Stufe des “ Nicht raus kommen’s“ vielleicht ein Leben lang? Dann wäre es wichtig zu erforschen, welche verinnerlichten Gedanken – aber auch körperlichen Ausprägungen – das „voll im Leben stehen“ verhindern.

Autonomie braucht ein gutes Gegenüber

Gab es in dieser  frühen Lebensphase ein Gegenüber, dass mich aushalten konnte, meine Kraft, meinen Willen, meine Kreativität und Neugierde? Viele Klienten/innen, die dann einen Rückblick auf ihre Familiengeschichte wagen, haben Eltern gehabt, die aufgrund von eigenen Themen, nicht die Kraft hatten, ihren Kindern adäquat gegenüber zu stehen. Wurde z.B. das natürliche Aufstampfen des Kindes sofort unterbunden, weil man mit der neu entdeckten Autonomie des Kindes nicht umgehen konnte?

Für mich steht der Ausspruch: „Wag Dich“ in unmittelbarem Zusammenhang zur Autonomie. Traue ich mich, mich zu zeigen, meine Meinung in Worte zu fassen und sie öffentlich zu machen. Auch wenn mit Widerstand zu rechnen ist?!

Die körperliche Ausformung von Autonomie

Wenn ein Mensch in frühen Jahren oder auch später „gebrochen“ wird, dann zeigt sich das durch eine gebeugte Haltung, unterwürfige Körperlichkeit, Hals und Becken sind eher eingeklappt. Dem gegenüber steht der aufrechte Körper, der mit Rückrat deutlich macht: „Ich werde respektiert!“.

Mit Kraft und Willen die Fähigkeit zu haben, etwas zu entwickeln und zu etwas zu stehen. „Biss zu haben“, sagt man gerne über Menschen, die an einer Sache dran bleiben. Auch der Atem ist fließend und ganz wichtig: das Zwerchfell wird komplett genutzt. Wussten Sie, dass dieses Organ dafür steht, ob einem die „Luft ausgeht?“ Meistens denkt man beim Atmen als erstes an die Lunge. Doch diese Muskel-Sehnen-Platte – das Zwerchfell – im Körper ist dafür da, dass einem genug Luft dafür zur Verfügung steht, die Welt in einem breiteren Blick wahrzunehmen. Oder da zu sein in einer gesunden Form von Autonomie ohne dass einem dann keine Luft mehr zur Verfügung steht, seine Ideen und Ziele umzusetzen.

Negative Formen von Autonomie

Vielleicht haben Sie in frühen Jahren Ihre Autonomie nicht leben können und Formen gesucht, diese durch Boykott zu wahren. Schauen Sie doch mal, wenn Sie zurückblicken, was Ihnen dazu einfällt? Vielleicht haben Sie gelogen, geklaut, nichts gegessen oder sich zurückgezogen? Vielleicht besteht dieses Muster bis heute – einfach, weil Ihre ursprüngliche Autonomie nicht gewahrt wurde. Die Ausprägungen sind vielfältig und es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Andere Formen der negativen Autonomie sind u.a.:

  • Kein klares Nein oder Ja auszudrücken
  • Eigenen Willen mit aller Kraft zum Trotze durchzusetzen
  • Nicht in die Kraft zu kommen
  • Sich über alle Maßen zu verausgaben (obwohl die Kraft nicht reicht)
  • Aufzuschieben und nicht zum Ende zu kommen
  • Schwierigkeiten, gesunde Grenzen zu setzen

Und nun?

Die Frage, ob man sich impfen lassen soll oder nicht oder wie man nun mit den begleiteten Themen der Corona-Krise umgeht, kann ich letztlich nur für mich selbst beantworten. Es lohnt sich allerdings, sich selbst zu fragen, habe ich meine Einstellung aus einer gesunden Autonomie heraus entwickelt oder befinde ich mich im Boykott? Oder gegen wen oder was boykottiere ich? Ist das im Jetzt angebracht oder hängt meine Lebensgeschichte damit zusammen?

Bestimme dich aus dir selbst. Friedrich von Schiller

Wichtig ist es, in die Kraft zu kommen und sein Leben im Hier und Jetzt gut zu gestalten. Alles andere braucht zu viel Energie und wirkt sich körperlich negativ aus. Die Herleitung zur Autonomie entstand aus meiner Weiterbildung zu den verschiedenen Entwicklungsphasen und wie die Entwicklung von Autonomie von unseren Bezugspersonen wahrgenommen und beantwortet wurde. Dieses gute Einstimmen entscheidet, wie wir z.B. Autonomie verkörpern und emotional entwickeln konnten und falls es nicht gelang, wie diese heute – durch körpertherapeutische Begleitung – nachreifen und zur gesunden Autonomie werden kann. (Mehr gibt es unter: EBEKO)

 

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