Wut – Ein kraftvolles Gefühl zwischen Zerstörung und Weiterentwicklung
„Wut ist wie Feuer: Sie kann zerstören, aber auch wärmen und antreiben – es kommt darauf an, wie wir sie nutzen.“ – Unbekannt Wut ist ein starkes, aber auch ein gefürchtetes Gefühl. Viele Menschen verbinden sie mit Aggression und Gewalt, aber auch Kontrollverlust oder Schuld. Doch Wut hat nicht nur zerstörerisches Potenzial – sie ist auch eine wichtige Kraftquelle für Veränderung und persönliches Wachstum. In diesem Artikel gehe ich den Ursachen der Wut auf den Grund, betrachte ihre Chancen und Risiken und zeige auf, wie man ihre gute Energie konstruktiv nutzen kann. Ursachen von Wut Wut entsteht, wenn innere oder äußere Grenzen verletzt werden. Sie signalisiert, dass etwas nicht stimmt…
Bis hierhin und nicht weiter oder: wenn Grenzen verschwimmen
Wer seine Grenzen kennt, ist schon ein halber Weiser.“ John Galsworthy, englischer Schriftsteller Galsworthy hat das Herzstück zu den Grenzen in einem Satz klar und deutlich zusammengefasst. Die eigenen Grenzen zu setzen und zu kennen ist lebensnotwendig für die körperliche und psychische Gesundheit! Ganz einfach? Nein – viele Menschen lassen ihre Grenzen schnell fallen, weil sie z.B. Angst haben die Verbundenheit zu anderen zu verlieren… Wir sind im täglichen Austausch mit Menschen in Partnerschaften, Familie, mit Kolleginnen und Kollegen sowie in Freundschaften und dabei werden unsere eigenen Grenzen sehr oft herausgefordert. Besonders bei Menschen, deren Grenzen von früh auf verletzt wurden, ist es sehr schwer sie im heute und jetzt…
Bin ich hier sicher?
„Wir investieren mehr Energie darin, mit Bedrohungen fertig zu werden, als zu erkennen, was unser Nervensystem braucht, um sich sicher zu fühlen.“ Stephan Porges Unbewusst stellen wir uns in jeder Situation immer wieder dieselbe Frage: Bin ich hier sicher? Warum Sicherheit so entscheidend für unser Leben ist, warum wir Menschen beständig danach suchen und wie ein tieferes Verständnis unseres Nervensystems dabei helfen kann, ein stabileres Sicherheitsgefühl zu entwickeln. Dies möchte ich in diesem Artikel näherbringen. Außerdem biete ich Lösungswege, um Momente der Sicherheit bewusster wahrzunehmen — ein erster Schritt zu mehr Wohlbefinden. Die Suche nach Verbundenheit Von Geburt an suchen wir nach Verbindung. Sie ist unser erster Anker für innere…
Somatic Experiencing (SE)® – der Körper kennt die Antwort
„Trauma entsteht (somit) nicht durch das Ereignis, sondern durch eine unvollständige, nicht abgeschlossene Reaktion des Nervensystems.“ Peter Levine Somatic Experiencing (SE) ® ist eine körperorientierte Methode, um traumatischen Stress zu lösen. Fast jede/r hat das schon mal erlebt. Traumatischer Stress entsteht dann, wenn wir durch ein Ereignis überwältigt werden und Kampf- oder Fluchtreaktionen als Überlebensenergie nicht eingesetzt werden konnten. Oder kurz gesagt, es wird ein: „Ich kann nicht“ Zustand erreicht. Diese Energie bleibt dann im Körper „stecken“ – genaugenommen im Nervensystem. Das Nervensystem verbleibt in einem Alarmzustand und zeigt körperliche Symptome, wie: Angst, Wut, Unruhe, Muskelanspannungen, Schlafstörungen, emotionale Schwankungen und vieles mehr. Warum hilft Somatic Experiencing (SE) ®? Das Besondere ist, dass ein traumatisches Ereignis…
Zu viel, zu schnell, zu plötzlich: Trauma als tiefe Grenzerfahrung und Wege zur Heilung
Bin ich traumatisiert? Diese Frage begegnet mir häufig in meiner Praxis. Seit ich mich intensiv mit dem Thema Trauma im Rahmen meiner Somatic Experiencing (SE)-Ausbildung vor 10 Jahren befasst habe – einer körperorientierten Methode zur Verarbeitung traumatischer Erfahrungen – ist mir bewusst geworden, wie weit verbreitet Traumatisierungen sind. Die meisten Menschen haben irgendwann belastende Erfahrungen gemacht. Das bedeutet jedoch nicht, dass jede*r gleichermaßen betroffen ist – die Schwere der Traumatisierung kann stark variieren. Und nicht jede/r ist auch bei gleichen Erlebnissen traumatisiert. Wie kommt das? Ein Blick zurück: Traumata der Generationen Viele Menschen vor allem in der Lebensmitte tragen unbewusst Traumata in sich – oft geprägt durch die Erfahrungen ihrer…
Kriegsenkel in der Lebensmitte: warum uns Verstehen helfen kann
Seelische Trümmer – Eine Generation räumt auf „Wir sind damit beschäftigt, die seelischen Trümmer aufzuräumen“, beschreibt Bettina Alberti in ihrem Buch Seelische Trümmer. Während die Elterngeneration – die sogenannten Kriegskinder – nach dem Zweiten Weltkrieg mit bloßen Händen Trümmer aus Stein beseitigte, blieb für die Aufarbeitung seelischer Verletzungen damals kein Raum. Diese Aufgabe fällt heute den Vierzig- bis Sechzigjährigen zu – der Generation in der Lebensmitte oder die Babyboomer. Krieg hinterlässt tiefe seelische Spuren Für jene, die Krieg unmittelbar erleben, bedeutet er das größte vorstellbare Trauma. Die nachfolgende Generation trägt die Folgen weiter: unverarbeitete Verlusterfahrungen, Scham und Schuld, emotionale oder räumliche Entwurzelung und vieles mehr… In Deutschland kommt eine kollektive…