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11 Fragen, die mein Leben in Gruppen leichter machen

Wir erfahren uns in einer Gruppe. Sind oft in Gruppen zusammen. Oder werden in Gruppen zusammengesetzt, die wir uns nicht aussuchen: z.B. in der Arbeitswelt. Vielleicht vermeiden wir auch Gruppen. Und manchmal fragt man sich dann, warum man in einer Gruppe immer wieder in die gleiche (unangenehme) Situation kommt. Es gibt ein paar Dinge über die Gruppenidentität, die man durch bisherigen Erfahrungen mit und in Gruppen gebildet hat. Wie es dazu kommt und was hilft, etwas zu verändern, beschreibe ich in diesem Blogartikel.

„Nur wer sich selbst gut begegnet, kann anderen gut begegnen.“

Welche Gruppenerfahrung habe ich?

Gruppenidentität bildet sich zwischen dem 7. und 12. Lebensjahr. Gruppe meint damit alles außerhalb der Familie, denn in dieser Phase kann ich mich – allein schon von den körperlichen Voraussetzungen – außerhalb der Familie bewegen. Gruppe meint alles ab drei und bis zu zwanzig Personen und dient als erste Möglichkeit der Ablösung von der Familie.

Allein hier schon mal auf vier Fragen zurückzublicken lohnt sich!Wie ein Tanz in einer Gruppe

  1. Welchen Gruppen habe ich mich in dieser Zeit angeschlossen?
  2. Was war das gemeinsame Ziel dieser Gruppe?
  3. Waren es freundschaftliche Zusammentreffen oder eher aus einem sportlichen oder anderem Zweck heraus?
  4. Welche Gefühle und Erinnerungen kommen da zum Vorschein?

Eine wichtige Prägung erfahren wir in einer Gruppe, der wir in dieser Zeit nicht ausweichen können: die Schulklasse! Diese Prägung verfolgt viele am intensivsten. Fast jede Klient/in hat Geschichten aus der Schulzeit parat, die im Laufe der Beratungen auftauchen. Allein schon die Frage, woran erinnert Dich das, hat oft mit der Schulgruppenerfahrungen zu tun. Auch wenn uns das oft nicht so bewusst ist…

Begegnung findet in Gruppen statt

Die Begegnung innerhalb der Gruppe ist immer durch folgende Themen bestimmt: In einer Gruppe erfahren wir deutlich, welche Andersartigkeit einem begegnet. Innerhalb einer Gruppe wird es immer zu Auseinandersetzungen kommen – mit sich selbst, im Vergleich mit anderen oder auch untereinander. Man macht Erfahrungen von Freude, Neugierde oder vielleicht auch sich zurückzuziehen, Befürchtungen oder Ängsten. All das macht etwas mit einem und prägt uns für alle Gruppen, denen man später begegnet… denn diese ersten Erfahrungen nehme ich in mein späteres Leben mit.

Insgesamt kommt man vielleicht zu dem Ergebnis: diese Gruppe außerhalb der Familie war lebensnotwendig und rettend,  weil in der Familie zu viele Konflikte oder Probleme vorlagen. Vielleicht passt auch das erlernte Verhalten aus der Familie nicht in die Gruppen, in denen ich mich dann bewege?

Oder im Gegenteil, es gab viele schamvolle Erfahrungen und Ereignisse im Erleben in Gruppen aus der Vergangenheit. Wichtig ist auch, wie konnte ich mich einbringen in der Gruppe mit meiner Stimme oder meinen Worten?

Wie bin ich heute in Gruppen?

Im Rückblick auf diese kurze Zusammenfassung, sieben Fragen: was fällt heute leicht – was weniger leicht?

  1. Zeige ich mich – auch körperlich – in Gruppen?
  2. Bringe ich mich gut nach Außen mit meiner ganzen Kraft und Persönlichkeit?
  3. Wappne ich mich bzw. ziehe mich zurück?
  4. Spiele ich den Clown?
  5. Verstumme ich oder werde laut und dominant?
  6. Mach ich mich unsichtbar?
  7. Freue ich mich, in einer Gruppe zu sein?

Was auch immer die Erfahrungen in Gruppen waren – nichts ist für immer in Stein gemeißelt. Vieles ist änderbar und vor allem dadurch, dass man es reflektiert. Vielleicht ist es an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren, weil es heute anders ist. Weil man nicht mehr nur der Gruppe zuliebe Dinge tun möchte, die einem nicht gut tun. Nur weil man denkt, dass man damit die Beziehung zur Gruppe hält? Aber was ist der Preis dafür? Manchmal lohnt es auch, die gemachten Erfahrungen zu betrauern, um etwas Neues zu entwickeln.

Ich persönlich habe in der Mittelstufe in der Schule in einer reinen Mädchenklasse oftmals sehr schlechte Erlebnisse mit Gruppen gemacht. Die Reflexion mit meiner Gruppenidentität hat mir geholfen, heute etwas anderes auszuprobieren und jetzt mehr zu mir selbst zu stehen. Und nicht etwas zu vermeiden.

Schule ist eine prägende Gruppenerfahrung

Auch erfahre ich immer wieder in meinen Beratungen, wie meine Klienten ihre bislang gemachten Gruppenerfahrungen auf die Gegenwart übertragen, obwohl die Personen anders sind. Das muss man sich allerdings erstmal bewusst machen. Dann braucht es etwas Kreativität, etwas Neues zu tun. Sich vielleicht nicht immer um alle Gruppenmitglieder zu kümmern, weil es müde macht und viel Energie braucht. Oder auch mal Konflikte anzusprechen, obwohl man das in der Vergangenheit vermieden hat. Es liegt viel Positives darin, etwas Neues auszuprobieren – vielleicht braucht’s etwas Mut? Die neue Erfahrung kann ein Quantensprung in Richtung mehr Lebendigkeit sein und damit auch mehr Erfolg im Leben zu haben.

Der erste Schritt beginnt bei sich selbst… indem man sich selbst gut begegnet, dann folgt die Gruppe!

 

 

 

 

 

 

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